Kaum im Glas, verströmt dieser Premium Primitivo satte Aromen, die einen in eine Welt voller Genuss entführen: Süße Kirschen und wilde Waldbeeren bilden das Herzstück des Bouquets, umschmeichelt von einer feinen Kräuterwürze, die die Frucht perfekt ergänzt. Ein Hauch von Nelke und Zimt fügt eine exotische Tiefe hinzu, die den "Fanova" zu einen sehr guten Vertreter seiner Art macht. Italia, ti amiamo!
Terrecarsiche 1939
Primitivo 'Fanova' DOC 2021
Castellana Grotte / Apulien / Italien
In der Nacht vom 10. zum 11. Januar findet in der süditalienischen Stadt Castellana Grotte ein ganz besonderes Spektakel statt. Nämlich La Festa de I Fanòve. Überall im Ort werden riesige Holzfeuer entzündet, um an das Wunder der Madonna della Vetrana zu erinnern, die Castellana 1691 vor der Pest rettete.
Traditionell gießen die Winzer der Region ein paar Tropfen ihrer besten Weine in die Flamme. Quasi als Opfergabe. Und dabei handelt es sich immer um einen Primitivo, dem großen Rebsorten-Star der Region, aus dem nun mal die besten Weine entstehen. Genau diesem beeindruckenden Ereignis ist der Primitivo 'Fanova' mit seinem brennendem Holzhaufen auf dem Etikett gewidmet. Was für eine schöne Hommage an die Tradition der Region!
Was du vom 'Fanova' erwarten kannst.
Was für ein intensives Rubinrot! Bellissima! Dabei ist das erst der Anfang. Denn kaum ist der 'Fanova' im Glas, umschmeicheln satte Aromen von süßen Kirschen und wilden Waldbeeren die Nase. Dazu noch ein Touch Kräuterwürze und ein Hauch von Nelke und Zimt. So verführerisch! Am Gaumen legt dieser Primitivo Wein dann sogar noch eine gehörige Schippe obendrauf. Diese Würze! Diese Frische! Diese feine Struktur! Keine Frage, ein ganz großer seiner Zunft!
Von wo kommt der Wein?
Eigentlich brutzeln in Apulien, also am berühmten Absatz des noch berühmteren Stiefels, die Trauben gnadenlos in der sengenden Sommerhitze. Wie gesagt: eigentlich. Denn am nördlichen Ende des Weinanbaugebiets gibt es mit der Subregion Gioia del Colle so etwas wie ein gallisches Dorf, in dem halt alles etwas anders ist. So wurzeln hier die Primitivo-Reben nicht auf dem platten Land, sondern auf einem Plateau, das etwa 350 Meter hoch ist.
Auch hier kriegen die Trauben natürlich ordentlich Sonne und Hitze ab, aber in den Nächten kommt es auch im Sommer zu einem heftigen Temperatursturz. Dadurch bewahren die Träubchen ihre Frische. Genau das sorgt dann dafür, dass der 'Fanova' kein marmeladiger Alkohol-Klopper ist, sondern sich seine feine Eleganz bewahrt.
Es sind oft die Feinheiten...
Apulische Winzer pumpen ihre Primitivo-Weine gerne mal auf, um noch mehr Fülle und Körper zu erzeugen. Quasi wie ein Bodybuilder auf Steroiden. Wie man das schafft? Holz, Baby! Je länger der Ausbau im Holzfass, desto kräftiger der Wein. Bei Terre Carsiche 1939 geht man indes einen komplett anderen Weg. Er wird im Edelstahltank vergoren und reift dann 12 Monate direkt in der Flasche. So bleibt die reine Fruchtigkeit bewahrt und wird nicht künstlich aufgeblasen. Das Ergebnis kann sich schmecken lassen!
Primitivo Wein - alle Info
Er ist der große Blockbuster aus Apulien. Erfahre alles über die Rebsorte Primitivo.
Wenn es einen Wein-Exportschlager aus Italien gibt, dann ist das ohne Frage Primitivo. Der samtige Rotwein begeistert mit viel Fruchtigkeit und einem ganz besonders schmeichelnden Charme. Aber wird Primitivo tatsächlich nur in Apulien angebaut? Stammt die Traube überhaupt von dort? Warum sind die Weine so beliebt? Und warum können die Weine von dort so unterschiedlich schmecken? Entdecke alle Antworten rund um die spannende Rebsorte bei Weinpicker!
- Der Name 'Primitivo'
- So schmeckt Primitivo
- Geschützte Herkunftsbezeichnungen
- Sehr guter Primitivo aus Gioia del Colle.
- Primitivo - eine rein italienische Angelegenheit?
- Der Streit
- Die Suche ist noch nicht zu Ende!
Was unterscheidet Primitivo von anderen süditalienischen Rotweinen?
Nun, es ist sein einzigartiges Geschmacksprofil, geprägt durch das besondere Klima und die Böden in Apulien. Im Vergleich zu anderen süditalienischen Rotweinen, wie dem oft dunkleren und ruppigeren Negroamaro, bietet Primitivo einen volleren Körper und reichere Fruchtnoten. Denk an Aromen von dunklen Beeren und Pflaumen, oft mit einem Hauch von Gewürzen (z.B. Zimt).
Gibt es verschiedene Stile von Primitivo?
Du findest alles von leichten, fruchtigen Varianten bis hin zu kräftigen, tiefgründigen Primitivo Weinen. Die leichteren Versionen sind perfekt für einen entspannten Abend, sie sind frisch und haben oft eine leichte Kirschnote. Dann gibt es die vollmundigeren Primitivos – die sind wie ein opulentes Mahl in Flaschenform. Dunkle Früchte, Schokolade, vielleicht ein Hauch von Vanille oder Tabak. Je nachdem, wie lange und wie der Wein ausgebaut wurde, entfaltet er unterschiedliche Aromen und Komplexität. Wichtig: wir sprechen hier nicht über Primitivos, die mit Holzspäne oder sonstigen Anhübsch-Aktionen bearbeitet wurden. Leider gibt es davon bereits mehr als genug.
Welche Rolle spielt die Reifung im Eichenfass bei Primitivo?
In neuen Eichenfässern gereifter Primitivo bekommt oft kräftige Aromen von Vanille, während gebrauchte Fässer eher subtile Noten hinzufügen. Es gibt auch Winzer, die auf Fässer ganz verzichten, um die reine Fruchtigkeit und Frische des Weins zu bewahren. Es kommt also ganz darauf an, was du bevorzugst: kräftig und würzig oder frisch und fruchtig.
Welche Primitivo-Weine sind am bekanntesten?
Am häufigsten begegnet man dem Primitivo Puglia. Für diesen dürfen die Trauben aus dem gesamten Anbaugebiet stammen. Bei einem Primitivo di Manduria oder Salento kommen die Trauben ausschließlich aus diesen Untergebieten. Diese drei Weine sind zusammen mit den Gewächsen aus Gioia del Colle die bekanntesten.
1. Der Name "Primitivo"
Um mal direkt mit einem Mythos aufzuräumen: Der Name Primitivo leitet sich nicht von dem Wörtchen primitiv ab. Im Gegenteil! Die rote Rebsorte ist alles andere als unzivilisiert! Tatsächlich stammt die Bezeichnung von dem lateinischen Begriff „primativus“. Was wiederum nichts anderes heißt als „zuerst reifend“. Genau diese Eigenschaft trifft nämlich auf die Primitivo-Traube zu. Sie wird vor allen anderen süditalienischen roten Rebsorten reif. Das fiel übrigens erstmals dem Priester und Botaniker Francesco Filippo Indellicati auf. Und zwar im Jahr 1799 im süditalienischen Apulien. Was zeigt, was für eine lange Tradition der Primitivo-Anbau dort hat.
Was nicht weiter verwunderlich ist. Denn die Bedingungen dort sind für die Rebsorte einfach ideal. Primitivo gedeiht besonders gut auf flachgründigen Böden, die man in Apulien – oder eben Puglia, wie die Region in der Landessprache heißt – en masse findet. Zudem liegt das Anbaugebiet an dem berühmten Stiefelabsatz genau zwischen Adria und dem Ionischen Meer. Hier weht konsequent ein konstanter Wind. Genau auf den ist Primitivo angewiesen. Denn die Weinbeeren sitzen innerhalb einer Traube sehr eng beieinander. Die leichten Winde belüften die Trauben, sodass sich innen drin kein Schimmel bilden kann.
2. So schmeckt Primitivo
Und dann kommt natürlich noch das mediterrane Klima mit seinen heißen Sommern und milden Wintern hinzu! Primitivo mag es sehr warm und sonnig. Denn so können sich die bezaubernden Aromen von dunklen Waldfrüchten und reifen Pflaumen und saftigen Brombeeren und Zimt und schwarzen Pfeffer bestens ausbilden. Zudem helfen Hitze und Sonne dabei, eine kleine Besonderheit der Rebsorte auszugleichen. Denn die Beeren reifen sehr unterschiedlich. So kann es bei vorkommen, dass einige Beeren einer Traube noch komplett grün sind, während ein anderer Teil schon längst reif ist! Das macht es für den Winzer besonders schwierig, den richtigen Erntezeitpunkt zu erwischen. Und es erklärt auch direkt die enormen Qualitätsunterschiede, die es bei den Primitivo-Rotweinen so gibt.
Um richtig gute Qualitäten zu erzeugen, müssen die Winzer nämlich ordentlich Hand anlegen. Da kann es schon vorkommen, dass es drei oder vier Lesevorgänge gibt. Oder aber dass die unreifen Weinbeeren in mühseliger Handarbeit herausgeschnitten werden, um nur das reife Lesegut weiter zu verarbeiten. Solch eine Mühe macht man sich für sehr günstige Supermarktweine natürlich nicht. Damit auch diese Weine wenigstens etwas von der samtigen Vollmundigkeit haben, die für Primitivo so typisch ist, wird im Keller dann halt ein wenig nachgeholfen. Für Winzer, die für Qualität stehen, kommt so etwas natürlich nicht in Frage. Und bei denen kann man dann auch die Herkunft im Wein schmecken.2.
3. Geschützte
Herkunftsbezeichnungen
Was gerade in Apulien sehr spannend sein kann. Denn das Anbaugebiet hat sage und schreibe 32 geschützte Ursprungsbezeichnungen. Also Unterregionen mit eigenen Produktionsregeln. Und bei fast allen spielt Primitivo auf insgesamt 12.000 Hektar die Hauptrolle. Am bekanntesten ist da ohne Frage Primitivo Puglia. Wie der Name es bereits vermuten lässt, dürfen die Trauben hierfür aus ganz Apulien stammen. Hast du es mit einem Primitivo Salento zu tun, dann stammen alle Trauben aus dem geschützten Salento-Gebiet. Und selbiges Prinzip gilt dann selbstverständlich auch für den Primitivo di Manduria. Um nur mal die beiden bekanntesten Beispiele zu bringen.
4. Sehr guter Primitivo aus Gioia del Colle.
In den meisten geschützten Ursprungsbezeichnungen, die in Italien übrigens mit DOC für „Denominazione di Origine Controllata“ abgekürzt werden, sind die Boden- und Klimabedingungen recht ähnlich. Weswegen sich die Primitivo-Weine jetzt nicht unbedingt so stark voneinander unterscheiden. Es gibt aber auch glorreiche Ausnahmen. Wie zum Beispiel Gioia del Colle, die so heißt wie die gleichnamige Gemeinde, in der Sylvester Stallones Vater Frank geboren wurde.
Hier gedeihen die Primitivo-Reben auf einem Plateau in 350 Metern Höhe. Die Nächte sind so hoch oben wesentlich kälter als auf dem flachen Land, sodass die Trauben aufgrund des ständigen Temperaturunterschieds nicht nur langsamer reifen, sondern auch noch eine feinere und intensivere Aromatik ausbilden. Auch diese Rotweine brillieren natürlich mit viel Frucht und Charme, sie haben aber auch einen ganz eigenständigen Charakter. Und vor allem sind sie nicht solch alkoholischen Wuchtbrummen, wie ihre sehr günstigen Genossen aus dem Discounter oder Supermarkt. Das ist schon sehr speziell - und sehr gut. Mal ganz davon abgesehen, dass hier tatsächlich die allerersten Primitivo-Reben überhaupt gepflanzt worden sollen sein.
5. Primitivo – eine rein italienische Angelegenheit?
Weil Primitivo aus Apulien hierzulande derart beliebt ist, mag man auf den ersten Blick meinen, dass die Rebsorte ausschließlich dort angebaut wird. Primitivo Puglia über alles, sozusagen. Das stimmt aber nicht so ganz. Wahrscheinlich kennst du die Traube noch unter einem anderen Namen. Nämlich Zinfandel. Ja, genau. Dem Blockbuster-Wein aus Kalifornien, der dort sein Epizentrum im Anbaugebiet Lodi hat. In Kalifornien sind sogar über 20.000 Hektar mit dieser Rebsorte bestockt. Wahnsinn!
Dass es sich bei Zinfandel tatsächlich um Primitivo handeln könnte, ahnte man bereits seit 1967. Damals stattete der Paläontologe Austin Goheen der apulischen Stadt Bari einen Besuch ab. Und währenddessen bekam er auch Primitivo Puglia ins Glas. Der Geschmack erinnerte ihn sehr an Zinfandel: Vollmundig, hoher Alkoholgehalt und die ganze Frucht-Power von Kirschen, Pflaumen und Brombeeren sowie Zimt und ein Hauch schwarzer Pfeffer. Und natürlich noch eine gewisse Restsüße, obwohl der Wein trocken ausgebaut wurde.
Goheen bat darum, sich die Primitivo-Rebe mal genauer anzuschauen zu dürfen. Im Weingarten staunte er dann nicht schlecht. Die Ähnlichkeit mit Zinfandel war verblüffend! Kurzerhand nahm er ein paar Reben mit nach Kalifornien. 1972 kam die erste Bestätigung: die Morphologie beider Rebsorten war identisch.
6. Der Streit
Was dann folgte, war ein vinophiler Wirtschaftskrieg zwischen Italien und den Vereinigten Staaten. Denn in beiden Ländern war Primitivo beziehungsweise Zinfandel sehr beliebt. Während man in den Staaten drauf bestand, dass Zinfandel eine einheimische Rebsorte sei, die ihren Ursprung genau hier hatte, tauften die Italiener Primitivo kurzerhand in Zinfandel um, wenn sie Weine nach Übersee exportierten. Die Amerikaner untersagten genau das den Italienern. Begründung: Es gibt keine Beweise, dass die beiden Rebsorten tatsächlich identisch sind. Und eh: Zinfandel stammt ja aus den Staaten!
Was so natürlich nicht stimmte. Aber das konnte man eben erst 1994 einwandfrei mit einer DNA-Analyse beweisen. Seitdem weiß man, dass Primitivo und Zinfandel tatsächlich identisch sind. Und seit 1999 ist das auch rechtskräftig. Und selbstverständlich stammt die Rebsorte ursprünglich nicht aus den Vereinigten Staaten. Allerdings auch nicht aus Italien. Ups.
Parallel zu den genetischen Untersuchungen machte sich nämlich auch ein Team von Rebsortenforschern auf den Weg nach Kroatien, wo sie die Wiege von Primitivo vermuteten. Dort suchten sie ein paar Jahre. Zunächst vergeblich. Sie fanden nur Rebsorten, die ähnlich waren. Aber eben nicht identisch. Der Durchbruch gelang ihnen dann aber im Jahr 2001, als sie nördlich von Split endlich eine genetisch deckungsgleiche Traube fanden, die man vor Ort Crljenak Kaštelanski nannte. Und 2002 folgte mit Pribidrag der nächste genetische Zwilling von Primitivo. Diesen fand das Team übrigens südlich von Split.
7. Die Suche ist noch nicht zu Ende!
Kommt Primitivo also ursprünglich aus Kroatien? Vielleicht! Denn die Rebsortenforscher buddeln bis heute in der Vergangenheit der Traube herum. Inzwischen führen sogar Spuren in ein ganz anderes Land. Die aktuelle Hypothese ist nämlich, dass Tribidarg unter dem Namen Blauer Scheuchner nach Kroatien gekommen sein könnte. Und zwar aus Baden-Württemberg! Es könnte also durchaus sein, dass Primitivo eine deutsche Rebsorte ist. Ha!
Aber mal ehrlich: Letztlich ist es doch egal, wo sie ihren Ursprung hat. Fakt ist, dass sie sich im sonnigen Kalifornien und im warmen Apulien am wohlsten fühlt. Und wer möchte denn bitte Spätzle mit Linsen zu Primitivo genießen, wenn doch eine üppig belegte Pizza oder Parmigiana di Melanzane oder Spaghetti Bolognese viel besser dazu passen? Eben! In diesem Sinne: Lang lebe Primitivo Puglia!
...und das passt gut zum Primitivo 'Fanova'.
Allstars wie Pizza und Pasta vorschlagen kann jeder. Und ja,
die gehen natürlich auch zu diesem Italo-Beau ganz hervorragend. Aber schmecken
wir doch einfach mal outside the box. Zum Beispiel mit mediterran angemachtem
Grillgemüse. Das wird nämlich ideal von der schönen Würze des Weins begleitet.
Und weil unser Primitivo eine echt elegante Seele hat, passt dann auch ein
großer Klassiker der französischen Küche dazu: Bœuf Bourguignon. Du möchtest
kulinarisch dann doch lieber in Italien bleiben? Null Problemo! Wie wäre es mit
Parmigiana di Melanzane, diesem köstlichen Auberginen-Auflauf? Delizioso!
Bœuf Bourguignon
Parmigiana di Melanzane
Grillgemüse
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