Guter Rotwein: Die Preis-Genuss Sieger online kaufen.
Gute Rotweine – so vielfältig und unterschiedlich.
Wie wäre es mit einem kräftigen Spätburgunder oder einem samtigen Merlot? Oder vielleicht doch lieber ein fruchtiger Primitivo oder ein guter spanischer Rotwein?
Hier bei Weinpicker findest Du eine Auswahl guter Rotweine mit einem fabelhaften Preis-Leistungs-Verhältnis. Diese sorgfältig ausgewählten trockenen Rotweine sind nicht nur extrem lecker, sondern auch sofort bequem für Dich bestellbar.
Guten Rotwein - hier findest Du alle wichtigen Infos zum Thema.
Was macht einen guten Rotwein aus? Welche Rebsorten sind führend, und wie beeinflusst das Terroir den Geschmack? In diesem Abschnitt tauchen wir gemeinsam tief in die faszinierende Welt des Rotweins ein. Ob du dich für die verschiedenen Herstellungsmethoden interessierst, mehr über die Anbaugebiete erfahren möchtest oder Tipps zur Serviertemperatur suchst – hier findest du Antworten.
1. Wie aus wilden Beeren Rotwein wurde
2. Von der Antike bis zum Hier und Jetzt.
3. Rotwein Rebsorten im Weingarten.
4. Warum bei Rotwein auch Lagen und Böden eine Rolle spielen.
5. Auf dem Weg zum Rotwein: Traubenernte
6. Erste Schritte im Weinkeller.
7. Gib ihm Holz: Der Rotwein Ausbau
10. Priorat Rotwein, Côtes du Rhône Rotwein
Wie aus wilden Beeren Rotwein wurde.
Wusstest du, dass Weinreben älter als die Menschheit selbst sind? Es gibt sie schon seit Urzeiten. Allerdings klammerten sie sich damals noch als Wildranken an Bäume. Was die ersten Reben einte: Sie alle hatten rote Trauben. Weiße Rebsorten sind nämlich so etwas wie ein Gendefekt. Ein Gen (manchmal auch zwei) fehlen da. Und zwar genau die, die für die Farbe der Beerenschalen verantwortlich sind. Tja, und dann betrat der Mensch die Weltenbühne. Sehr, sehr lange Zeit naschten wir die wilden Weinbeeren einfach nur.
Bis halt die ersten Menschen quasi aus Versehen bereits angegorene Weinträubchen verputzten. Was ihnen den ersten Rausch der Geschichte bescherte. Und weil das den Menschen gefiel, fingen sie an, Weinreben gezielt zu kultivieren und Wein daraus zu machen, sobald es ihre geistigen Kapazitäten dank der Evolution zuließen. Die ältesten Hinweise für die Weinherstellung findet man in der Nähe von Damaskus. Archäologen buddelten dort eine alte Pressanlage aus und schätzten sie auf das 6. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung. Und auch im Iran und in Mesopotamien soll man schon im 5. Jahrtausend vor Christus Rotwein genossen haben.
Von der Antike bis zum Hier und Jetzt
Natürlich schmeckte der Rotwein damals nicht so wie heute. Da man noch nichts mit Begriffen wie Traubenreife und Gärung anfangen konnte, waren die Weine so sauer, dass man sie mit Honig und Gewürzen aufpeppte. Meistens trank man Rotwein auch verdünnt. In der Antike galt Rotwein übrigens als Medizin. 400 vor Christus empfahl zum Beispiel Hippokrates einen regelmäßigen Rotwein-Konsum, wenn man Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System hatte. Im Mittelalter hingegen mischte man Wasser mit Wein, um die oft bazillenverseuchte Wasserqualität zu verbessern. Sprich: Wer Wein in sein Wasser gab, vermied Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts.
Aber wie kam es denn jetzt dazu, dass sich Rotweintrauben in Europa so stark ausbreiteten? Dafür müssen wir noch einmal kurz zurück ins 3. Jahrhundert vor unserer Zeit zu den alten Römern. Denn die waren damals in ihrer Blütezeit und eroberten fleißig ein Gebiet nach dem nächsten. Die römischen Legionen waren recht trinkfreudig. Und weil man aus dem heutigen Italien nicht ständig Wein zu allen Außenposten liefern konnte, baute man kurzerhand an Ort und Stelle eigene Trauben für Rotwein an. So kam es zu der Ausbreitung des Weinbaus in Europa.
Diesen trieben im Mittelalter dann vor allem Mönche und Adelige weiter voran. Da wäre zum Beispiel Karl der Große, der im 8. Jahrhundert sogar qualitativ schlechte Reben herausreißen ließ, um gezielt bessere Trauben pflanzen zu können. Er förderte auch den Weinbau von Klöstern. Für diese war Wein ein wichtiger Wirtschaftszweig. Ganz zu schweigen von den Messweinen, die in den Kirchen quasi in Strömen flossen. So blühte die Produktion von Rotweinen überall in Europa auf. Auch diese Rotweine lassen sich mit unseren heutigen nicht vergleichen. Sie waren nach wie vor recht sauer, weil die Trauben einfach nicht so wirklich reif waren. Was uns jetzt zu den Rotweintrauben selbst und damit in den Weingarten der Jetzt-Zeit führt.
Rotwein Rebsorten im Weingarten
Einer der ersten wichtigen Unterschiede zwischen Rotwein und Weißwein ist nämlich die Dicke der Beerenschalen. Weiße Rebsorten haben in der Regel eine wesentlich dünnere Schale als ihre roten Geschwister. Deswegen reifen sie schneller aus. Rote Trauben brauchen viel mehr Sonne und Wärme, damit man sie reif ernten kann. Genau das ist dann auch der Grund, warum vor allem in wärmeren Ländern wie Italien, Spanien und Frankreich lange Zeit die großen Rotwein-Hochburgen waren. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Pinot Noir zum Beispiel, den man in Deutschland auch unter dem Namen Spätburgunder kennt, hat eine recht dünne Schale – und braucht dementsprechend nicht so viel Sonne.
Hinzu kommt, dass Rotweintrauben recht unterschiedlich auf Sonne reagieren. Deswegen hat der Mensch unterschiedliche Erziehungssysteme für den Weinbau erfunden. Meistens sieht man die Reben schön in Reih und Glied an Drahtrahmen ranken. Das ist die gängigste Erziehungsmethode. Hier kann es durchaus Unterschiede geben – und selbstverständlich hat jedes Detail auch einen Fachbegriff. Aber das wäre jetzt echt Nerd-Wissen 100. Neben der Erziehung am Drahtrahmen gibt es auch die sogenannte Pergola-Erziehung. Hier ranken die Reben an einem Holzgestell, dass wie eine offene Schutzüberdachung in den Bergen aussieht. Die Trauben hängen im Hochsimmer dann unter dem Dach und werden von dem Weinlaub darüber vor der Sonne geschützt. Solche Weingärten sieht man vor allem in Südtirol noch sehr häufig. Besonders alte Reben können in extrem heißen Ländern wie Spanien aber auch gerne einfach einzeln als Busch wachsen. So kommen sie nämlich besser mit der Hitze klar.
Warum bei einem guten Rotwein auch die Lage und der Boden eine Rolle spielen.
Du ahnst es vielleicht schon: Nicht jede Rebsorte für Rotwein gedeiht überall gleich prächtig. Neben dem Klima sind auch Lagen und Böden sehr entscheidend. Weil jede Traube halt so ihre eigenen Bedürfnisse hat. Pflanzt ein Winzer Cabernet Sauvignon zum Beispiel auf einem Tonboden, dann kann er die Sache mit dem guten Rotwein vergessen. Denn die Reben würden auf so einem Boden, der sehr viel Wasser speichert, förmlich ertrinken. Solch ein Boden ist für Merlot viel besser geeignet.
Ein anderes Beispiel veranschaulicht die Bedeutung der richtigen Lage. Die rote Rebsorte Mourvèdre hat eine extrem dicke Beerenschale. Dementsprechend brauchen die Reben sehr viel Sonne und Hitze, damit sie überhaupt reif werden können. Pflanzt man am selben Ort auch Pinot Noir, dann werden diese Reben mit großer Wahrscheinlichkeit ganz schnell eingehen, weil die Trauben halt hyperempfindlich sind. Bevor wir uns aber den unterschiedlichen Eigenschaften und Geschmacksprofilen der beliebtesten Sorten anschauen, widmen wir uns einer anderen Grundlage. Nämlich wie man Rotwein überhaupt macht.
Auf dem Weg zum guten Rotwein: Die Traubenernte
Am Anfang eines jeden Rotweins steht die Ernte. Diese kann händisch oder maschinell mit einem Vollernter erfolgen. Stehen die Reben an besonders steilen Hängen, haben Maschinen allerdings keine Chance. Hier muss per se eine Handlese erfolgen. Das ist zwar sehr zeitintensiv, hat aber den Vorteil, dass man fehlerhafte Weinbeeren direkt aussortieren kann. So lässt sich im Weinberg bereits die Qualität des späteren Rotweins steigern. Wobei die Lese mit dem Vollernter jetzt nicht unbedingt schlechtere Qualitäten hervorbringen muss. Denn dank moderner Technik kann man nicht so gute Beeren auch später am Sortiertisch eliminieren.
Ob nun Handlese oder maschinelle Ernte: Wichtig ist, dass die Trauben so frisch wie möglich am Kelterhaus ankommen, damit auf dem Weg dahin nicht schon aus Versehen die Gärung einsetzt. Genau deswegen liest man die Trauben in besonders heißen Regionen ganz früh am Morgen oder sogar mitten in der Nacht, wenn es draußen noch schön kühl ist. Das hält die Trauben länger frisch. Sind die Trauben angekommen, steht der Winzer vor der nächsten Entscheidung. Wie präsent sollen die Gerbstoffe in seinem Rotwein sein? Sollen diese Tannine sehr in den Vordergrund treten? Dann verarbeitet er die Trauben samt Stielen und Stängeln weiter. Falls das Gegenteil gewünscht ist, entfernt der Winzer Stiele und Stängel. Diesen Vorgang nennt man entrappen.
Erste Schritte im Weinkeller
Jetzt quetscht man die Trauben an. Das macht in den meisten Fällen eine Maschine. Es gibt aber auch noch Winzer, die das ganz traditionell mit den Füßen in großen Holzbottichen bewerkstelligen. Wenn dadurch der Saft aus den Beeren austritt, entsteht die sogenannte Maische. Diese lässt der Winzer gerne noch eine zeitlang bei niedrigen Temperaturen stehen, damit sich die ersten Farbstoffe, Tannine und Aromen aus den Beerenschalen lösen und sich mit dem Most vermischen. Auch dafür gibt es einen Fachbegriff: Kaltmazeration.
Würde man den Most direkt weiterverarbeiten, hätte man einen Weißwein. Denn das Fruchtfleisch der Trauben ist farblos. Weiße Weine aus roten Trauben gibt es übrigens auch. Sie heißen dann „Blanc de Noirs“. Und auch bei Schaumweinen wie zum Beispiel Crémant ist es sehr üblich, aus roten Trauben einen weißen Prickler herzustellen. Aber das nur am Rande. Kommen wir wieder zurück zur Rotweinherstellung. Denn jetzt geht es tatsächlich ans Eingemachte!
Einmal fermentieren, bitte!
Bei einem Rotwein vergärt der Winzer nicht nur den Most so wie beim Weißwein, sondern die komplette Maische. Sprich: die Beerenschalen sind noch mit drin. Aus gutem Grund. Denn so geben sie noch mehr Aromen, Farbstoffe und Tannine ab. Normalerweise erfolgt die Gärung bei einer kontrollierten Temperatur zwischen 20 °C und 32°C. Je kühler, desto mehr betont der Winzer die Fruchtigkeit des späteren Rotweins. Es ist wichtig, die Temperatur genau im Auge zu behalten, denn ab 35° können die Hefen absterben und die Gärung somit vorzeitig stoppen. Je höher die Temperatur, desto stärker ist die Extraktion von Farbe und Gerbstoffen.
Gärung bedeutet übrigens nicht, dass die Maische konstant brodelt und die Schalen, Stiele und Stängel frei im Most umherwirbeln. Tatsächlich schwimmen diese nämlich immer oben und setzen sich wie ein Hut über die gärende Flüssigkeit. Deswegen nennt man das auch Tresterhut. So kann man natürlich nicht so viel extrahieren. Aus diesem Grund hat man verschiedene Techniken für die Extraktion entwickelt.
So kommen Farbe, Geschmack und Tannine in den Rotwein
Am ursprünglichsten ist das Untertauchen des Tresterhutes mit schaufelartigen Werkzeugen. Was durchaus mit Risiken verbunden ist. Denn während der Gärung wird Kohlenstoffdioxid freigesetzt. Atmet man den ein, kann das lebensgefährlich sein. Deswegen gibt es inzwischen auch Paddels, die den Tresterhut maschinell untertauchen. Es gibt aber immer mehr Winzer, die das inzwischen wieder gerne manuell machen, weil sie so eine bessere Kontrolle über die Extraktion haben. Ein Zuviel ist nämlich auch nicht gut. Denn dann würde der Rotwein extrem bitter schmecken.
Eine weitere Technik für die Extraktion ist das Umpumpen. Hierbei zieht der Winzer unten aus dem Gärbehälter Most mit einem Schlauch ab und lässt ihn dann über den Tresterhut fließen. Diese Technik ist sehr beliebt, denn die Extraktion ist so besonders schonend. Mal ganz davon abgesehen, dass man so auch Wärme ableiten und den Most ganz nebenbei mit Sauerstoff anreichern kann. Eine Variation ist die sogenannte Délestage. Hierbei füllt man den Most einfach in einen anderen Behälter um. Der Tresterhut sinkt dann auf den Boden. Nun kommt der Most wieder in den ursprünglichen Behälter hinein – und der Hut arbeitet sich langsam wieder nach oben. Egal, welche Technik ein Winzer auch verwendet, es gibt eine Sache, die sie alle eint. Denn beim Rotwein ist der Gärbehälter in der Regel oben offen. Anders als beim Weißwein ist hier Sauerstoff nämlich gerne gesehen, da er dabei unterstützt, Farbe und Tannin in den späteren Rotwein zu bringen.
Gib ihm Holz: Der Rotwein-Ausbau
Ist die Gärung nach etwa zwei bis drei Wochen abgeschlossen, kann der fertige Wein noch eine zeitlang weiter auf der Maische ruhen. Je nach gewünschtem Rotwein-Stil handhabt der Winzer das sehr individuell. So oder so folgt im Anschluss dann aber die Pressung. Je stärker man presst, desto mehr Gerbstoffe kommen in den Rotwein hinein. Und dann geht’s auch schon zum nächsten Schritt. Dem Ausbau des Rotweins. Ein guter Rotwein wird traditionell im Eichenfass ausgebaut. Am bekanntesten hier wohl das Barrique mit einem Fassungsvermögen von 225 Litern. Ursprünglich kommt das Barrique aus dem französischen Bordeaux, aber es ist inzwischen weltweit im Einsatz. Auch größere Holzfässer sind natürlich für den Ausbau möglich.
Generell gilt: Je kleiner das Fass, desto mehr kommt der Rotwein mit Sauerstoff in Berührung, was die Gerbstoffe reifen lässt und milder macht. Je neuer das Fass, desto mehr betont man die Tannine. Was einen Rotwein besonders kräftig und würzig macht. Bei der Massenproduktion verzichtet man schon gerne mal auf den Fassausbau. Hier reift der Rotwein dann in riesigen Edelstahltanks. Um trotzdem einen würzigen Wein zu bekommen, gibt man dann einfach Holzchips dazu. Ein guter Rotwein kommt zum Glück ganz ohne solche Tricks aus!
Ausbau fertig - und nun?
In der Regel reifen Rotweine zwischen 6 und 18 Monate im Holzfass. In dieser Zeit findet dann auch ganz automatisch der sogenannte biologische Säureabbau statt, bei dem die etwas stechendere Apfelsäure in mildere Milchsäure umgewandelt wird. Dadurch ist ein Rotwein dann viel harmonischer. Natürlich kann der Ausbau auch kürzer oder wesentlich länger sein. Das hängt halt ganz vom Winzer ab. Eigentlich ist an diesem Punkt dann der Rotwein fertig. Falls man eine Cuvée, also einen Wein, der aus mehreren Rebsorten besteht, machen möchte, dann werden die Weine an diesem Punkt jetzt miteinander vermählt. Das ist übrigens eine hohe Kunst und braucht eine Menge Erfahrung, damit der Geschmack dann auch tatsächlich genau so ist, wie man ihn sich vorgestellt hat.
Ob nun als Verschnitt oder reinsortig: Jetzt folgen bei den meisten Rotweinen Klärung und Filtration, um ihn stabiler zu machen, bevor er auf die Flasche kommt. Manche Winzer verzichten aber bewusst auf diese Prozesse, weil sie ihrer Meinung nach der Struktur des Rotweins schaden. Deswegen lassen sie den fertigen Wein vor der Abfüllung einfach so lange ruhen, bis sich die überflüssigen Feststoffe von selbst am Fassboden absetzen. So kann man auf die Filtration verzichten – der Wein klärt sich sozusagen von allein.
Welt des Rotweins
Du siehst: Ein Winzer braucht echt viel Know-how bei der Rotwein-Herstellung. Er kann da an ganz vielen Stellen den Geschmack entscheidend beeinflussen. Was jetzt aber nicht heißt, dass nur die Kellermethoden den Stil eines Rotweins beeinflussen! Dreh- und Angelpunkt sind nach wie vor die Rebsorten. Deswegen machen wir jetzt einen kleinen Ausflug in die Welt der Trauben und schauen uns die beliebtesten Rebsorten an. Wie schmecken sie? Wo wachsen sie? Und warum kann ein und dieselbe Traube so unterschiedliche Rotweine hervorbringen?
Rotwein aus Bordeaux
Im Südwesten Frankreichs erstreckt sich ein wahres Weinwunder: Bordeaux. Diese Region, die sich den Titel des umfangreichsten Weinanbaugebiets des Landes auf die Fahnen schreibt, ist ein faszinierendes Geflecht aus Natur, Kultur und önologischer Expertise.
Die Landschaft wird von den majestätischen Flüssen Garonne und Dordogne geprägt, die sich zur imposanten Gironde vereinen, bevor sie in den Atlantik münden. Dieses aquatische Dreieck bildet das Herzstück der Weinregion und teilt sie in distinkte Terroirs.
In der Welt der Bordeaux-Weine herrscht eine klare Dominanz: Rote Tropfen machen stolze vier Fünftel der Produktion aus, während die weißen Bordeaux-Weine das verbleibende Fünftel für sich beanspruchen. Doch in dieser scheinbaren Einfachheit verbirgt sich eine beeindruckende Komplexität. Die Gironde fungiert als natürlicher Trennstrich zwischen zwei Weinwelten: Auf ihrer linken Seite regiert die kraftvolle Cabernet Sauvignon, während rechts die samtige Merlot den Ton angibt.
Unter den Füßen der Reben verbirgt sich ein geologisches Wunderwerk. Ein massives Kalksteinfundament bildet die Basis, überlagert von einer Decke aus Schwemmland. Diese Böden sind wahre Meister der Drainage, was die Reben zu wahren Tiefwurzlern macht. In Zeiten der Trockenheit zeigt sich die Weisheit der Natur: Altehrwürdige Rebstöcke mit ihren weitverzweigten Wurzelsystemen erweisen sich als besonders widerstandsfähig. Das Klima in Bordeaux ist eine Sinfonie der Gegensätze. Der Atlantik, nur einen Steinwurf entfernt, spielt dabei eine Doppelrolle: Er mildert die Temperaturen, bringt aber auch eine Prise Feuchtigkeit mit sich. Diese klimatische Achterbahn sorgt für eine Besonderheit der Region - ausgeprägte Unterschiede zwischen den Jahrgängen, die Weinliebhaber weltweit faszinieren.
Die Vielfalt Bordeaux' spiegelt sich in einem Labyrinth aus über 50 Appellationen wider. So präsentiert sich Bordeaux als ein lebendiges Weinmosaik, in dem jedes Teilchen - vom Kieselstein im Boden bis zur Traube am Stock - seinen Beitrag zur Erschaffung legendärer Weine leistet.
Pauillac
Im Herzen des renommierten Médoc liegt Pauillac, eine Appellation, die trotz ihrer bescheidenen Größe einen gigantischen Ruf in der Weinwelt genießt. Dieses Juwel an der Gironde ist nicht nur ein malerisches Städtchen mit maritimem Charme, sondern auch die Heimat einiger der begehrtesten Weine der Welt.
Die Magie von Pauillac beginnt im Boden. Hier findet man eine einzigartige Komposition aus tiefgründigen Kiesschichten, die den Rebstöcken optimale Wachstumsbedingungen bieten. Diese geologische Besonderheit ist der Grundstein für die außergewöhnliche Qualität der hiesigen Weine.
Pauillac rühmt sich damit, gleich drei der fünf Premier Crus Classés des Médoc zu beherbergen: Château Latour, Château Lafite-Rothschild und Château Mouton-Rothschild. Die Weine von Pauillac zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Balance aus. Sie vereinen Kraft und Finesse in einem Glas, ohne dabei in Extreme zu verfallen. In guten Jahrgängen präsentieren sie ein Tanningerüst von außergewöhnlicher Feinheit und Geschmeidigkeit. Diese Eigenschaften verleihen ihnen eine beeindruckende Langlebigkeit - oft reifen sie über Jahrzehnte zu wahren Meisterwerken heran.
Die Cabernet Sauvignon findet in Pauillac ihre Paraderolle. Diese anspruchsvolle, spätreifende Rebsorte macht in der Regel 60 bis 70 Prozent der Cuvées aus. Doch Pauillac ist mehr als nur seine Premier Cru Spitzenlagen. Selbst in den weniger prominenten Lagen, können Rotweine von bemerkenswerter Struktur und Fülle entstehen. Die Cru Bourgeois Rotweine bieten oft ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und geben Weinliebhabern die Möglichkeit, den Charakter von Pauillac zu einem erschwinglicheren Preis zu erleben.
Die Weine von Pauillac sind ein Spiegelbild ihrer Umgebung: Sie vereinen die Kraft der Kiesböden mit der Frische der atlantischen Brisen und der Wärme der médocischen Sonne. Jeder Schluck erzählt die Geschichte dieses einzigartigen Terroirs und der Leidenschaft der Menschen, die es pflegen.
Margaux
Am südlichen Tor des berühmten Médoc entfaltet sich die Appellation Margaux wie ein kostbarer Teppich aus Weinbergen. Dieses ausgedehnte Gebiet, benannt nach dem gleichnamigen Dorf, ist ein Mosaik aus Terroirs, das Weinenthusiasten weltweit in seinen Bann zieht.
Die Böden von Margaux mögen auf den ersten Blick karg erscheinen, doch ihre Komposition aus Kieselsteinen und feinem Geröll ist ein Geschenk der Natur an die Reben. Diese steinige Decke, die sich über wasserdurchlässige Schichten erstreckt, zwingt die Wurzeln in die Tiefe und verleiht den Weinen ihre unverwechselbare Charakteristik.
Margaux-Weine sind die Primaballerinen unter den Médoc-Gewächsen. Sie bestechen nicht durch schiere Kraft, sondern durch ihre unvergleichliche Finesse. Ihre Eleganz ist legendär: Ein zartes Bouquet aus würzigen und rauchigen Noten umschmeichelt die Nase, während am Gaumen eine seidige Tanninstruktur mit perfekt eingewobener Frucht tanzt. Diese harmonische Komposition aus Alkohol, Säure und Körper hat den Ruf von Margaux in alle Weinmetropolen der Welt getragen.
Auch hier ist Cabernet Sauvignon die unangefochtene Königin der Rebsorten. Ihr Charakter prägt die Weine nachhaltig, doch die Winzer von Margaux verstehen es meisterhaft, ihre Kraft zu zähmen und in pure Eleganz zu verwandeln.
Die Anzahl an Châteaux, gepaart mit der Variabilität der Böden über das weitläufige Gebiet, führt zu einer faszinierenden Palette an Stilistken. Von klassisch-eleganten Interpretationen bis hin zu moderneren, fruchtbetonteren Varianten findet jeder hier seinen persönlichen Favoriten.
An der Spitze der Qualitätspyramide thront majestätisch Château Margaux. Als einziger Premier Cru Classé der Appellation setzt es Maßstäbe für Exzellenz und Langlebigkeit. Doch Margaux hat noch mehr zu bieten: Einige Cru Bourgeois Rotweine überraschen regelmäßig mit Qualitäten, die manch klassifiziertem Grand Cru Konkurrenz machen.
Jetzt denkst du vielleicht, dass ein Cabernet Sauvignon ein hervorragender Wein für die kalte Jahreszeit ist. Tatsächlich passt ein Rotwein mit einem Anteil an Cabernet Sauvignon für viele Weinliebhaber wunderbar in den Herbst und Winter. Doch der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle gesagt: Es gibt auch andere Rot- und Weißweine, die hervorragend in diese Jahreszeit passen. Auf unserer Seite „Die Top 10 Weine für Herbst und Winter“ findet ihr einen umfassenden Überblick.
Tausendsassa Merlot Rotwein
Eines schon mal vorab: Merlot ist absolut kein typischer Anfängerwein, auch wenn es einige nicht müde werden, dies immer wieder zu behaupten. Denn noch immer ist der teuerste, begehrteste und vermeintlich auch beste Rotwein der Welt ein reiner Merlot (Petrus, Pomerol).
Mit gut 267.000 Hektar Gesamtrebfläche ist Merlot die zweithäufigst angebaute Rebsorte der Welt. Auch diese Traube hat ihren Ursprung in Bordeaux. Hier ist sie nach wie vor am Rechten Ufer der große Star. Auf den Böden aus Ton, Sand und Kalk fühlt sie sich pudelwohl. In der Regel verschneiden die Bordeaux-Winzer Merlot mit Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Merlot bringt dann eine sanfte Seele in den Rotwein. Es gibt aber auch so etwas wie den modernen Bordeaux-Stil. Bei diesem sind die Rotweine nicht so starke Tanninmonster, die mindestens zwanzig Jahre reifen müssen, bevor man sie überhaupt genießen kann. Und genau dieser moderne Stil, der viel leichter zugänglich und äußerst charmant ist, setzt voll auf diese Rebsorte. Ein guter Merlot brilliert mit einer feinen Samtigkeit, zu der sich Noten von Brombeeren und dunklen Pflaumen gesellen. Einfach köstlich!
Weil Merlot eine recht robuste Rebsorte ist, findet man sie quasi überall auf der Welt. Lange Zeit wurden die Trauben nur in wärmeren Ländern wie Italien oder Spanien auch zuverlässig reif. Aufgrund des Klimawandels hat sich das inzwischen geändert. In Österreich gedeiht die Rebsorte inzwischen ebenso gut wie in Deutschland. Ihre wahre Größe beweist sie aber nach wie vor in Bordeaux.
Spanischer Rotwein
In der Gesamtwertung ist Tempranillo als Traube auf Platz vier. Im Rotwein-Bereich allerdings auf Platz drei. Tempranillo und trockener spanischer Rotwein gehören einfach zusammen. Es ist und bleibt nun einmal die große Rioja-Traube. Übrigens, es gibt sie auch als Tempranillo Blanco, aus der dann ganz anständige Weißweine gemacht werden. Jedenfalls, einen Großteil der weltweit 232.500 Hektar findet man in der Region La Rioja. Ein roter Tempranillo überzeugt mit seinen intensiven Anklängen von Waldbeeren, Schwarzkirsche und Erdbeere. Wenn es um spanischen Wein geht, lohnt es sich aber auch, andere Rebsorten auf dem Schirm zu haben. So überzeugen uns auch immer wieder die Rotweine aus der Monastrell Traube, die man vor allem in Alicante verstärkt findet. Das sind samtige Gaumenschmeichler, die mit ihren Brombeer- und Pflaumennoten schon mal wie die spanische Alternative zu einem französischen Merlot-Rotwein sein können. In Frankreich kennt man Monastrell übrigens unter einem anderen Namen. Nämlich Mourvèdre. Dort findet man die Traube vor allem an der Rhône und in der Provence. Kein Wunder! Denn die Rebsorte hat eine so dicke Schale, dass sie ordentlich Sonne und Wärme braucht, um zuverlässig auszureifen. Das dankt sie einem dann aber auch mit beeindruckend intensiven Rotweinen.
Priorat Rotwein
Im abgelegenen Hinterland von Tarragona, eingebettet in die dramatischen Berge der Serra de Montsant, liegt ein winziges, aber äußerst prestigeträchtiges Weinbaugebiet: Das Priorat. Hier erstrecken sich auf gerade einmal 1700 Hektar die Weinberge von neun kleinen Dörfern, die hauptsächlich mit den Rebsorten Cariñena und Garnacha bestockt sind. Lange Zeit schien dieses Gebiet in der Versenkung zu verschwinden, bis Ende der 1980er-Jahre eine Gruppe visionärer Weinliebhaber beschloss, das Priorat neu zu beleben. Sie waren (und sind es) überzeugt, dass dieses schlafende Gebiet das Potenzial besitzt, außergewöhnliche Weine hervorzubringen, die die Aufmerksamkeit der Weinwelt auf sich ziehen. Ihre kühnen Träume wurden Realität: Die Weine, die sie produzieren, weisen von Beginn an eine erstaunliche Tiefe, Vielschichtigkeit und klare, konzentrierte Fruchtaromen, unterstützt von eleganten, feinen Tanninen, auf.
Übrigens, die Rebsorte Garnacha ist auch unter dem Namen Grenache bekannt. Sie hat ihre Heimat im französischen Rhône-Tal, läuft aber als Garnacha auch im spanischen Priorat zur Hochform auf. Obwohl die Trauben dünne Schalen haben, reifen sie sehr spät aus. Deswegen mögen sie es gerne sehr warm. Aromen von Erdbeeren dominieren den Rotwein ebenso wie eine elegante Würze. Bei einem guten Priorat Wein kommen dann auch gerne mal mineralische Anklänge dazu.
Garnacha ist in Spanien aber nicht nur im Priorat ein Star, sondern auch in der Rioja. Hier verschneidet man sie gerne mit Tempranillo. An der Rhône hingegen ist Syrah ein idealer Partner für intensive Rotweine. Und wenn wir schon in Frankreich sind, dann müssen wir an dieser Stelle auch noch die Provence erwähnen. Denn Grenache ist auch ideal für elegante Roséweine. Weltweit sind knapp 185.000 Hektar mit Grenache bzw. Garnacha bestockt.
Côtes du Rhône Rotwein
An den Hängen der Rhône wachsen wunderbar volle, reichhaltige Weine. Grundsätzlich lässt sich das Rhône-Weingebiet, wenn auch etwas vereinfacht, in zwei Bereiche unterteilen: Die nördliche Rhône ist das Zentrum der Syrah-Traube, während im Süden der Rhône die Grenache dominiert.
Nähert man sich dem Gebiet aus dem Norden kommend auf der Autoroute, erreicht man die erste wichtige Appellation, Côte Rôtie, gleich hinter der Stadt Vienne. Dort gedeihen seit Menschengedenken Weine auf kargem Schieferboden. Welche rote Traube kommt am besten mit der Kargheit und Hitze zurecht? Richtig, die Syrah. Aus ihr werden Côte Rôtie Weine produziert, die ein hohes Alterungspotenzial besitzen und zu den hervorragendsten Rotweinen zählen, die Frankreich zu bieten hat. Weltweit wird Syrah auf etwa 185.000 Hektar angebaut. Rotweine aus dieser Traube beeindrucken mit Aromen von dunklen Pflaumen und einer Prise schwarzem Pfeffer. An der Rhône wird Syrah im Norden gerne reinsortig ausgebaut, während sie im Süden ein idealer Cuvée-Partner ist. Wenn dir einmal ein Rotwein aus der Rebsorte Shiraz begegnet: Auch hierbei handelt es sich um Syrah. Vor allem in Übersee, wie in Australien oder Südafrika, nennt man die Traube so. Dies ist auch sinnvoll, da ein Shiraz in der Regel voluminöser ist und einen marmeladigen Touch hat, während ein Syrah eher elegant und würzig daherkommt. Hier unterscheiden sich also nicht nur die Namen, sondern auch die Stilistiken.
Nun aber zurück zum Thema. Es folgen unter anderem die Appellationen Condrieu, Château-Grillet, Hermitage und schließlich, kurz vor der Stadt Valence, die Appellation Cornas. Hinter Valence wird die Landschaft flacher, was den Beginn des großen Anbaugebiets Côtes du Rhône markiert. Innerhalb dieses Anbaugebiets befindet sich mit über 3000 Hektar die wahrscheinlich berühmteste, aber sicher größte Einzelappellation der Côtes du Rhône: Châteauneuf-du-Pape. Hier dominiert die Grenache-Traube. Die Trauben gedeihen auf flachen, mit großen Kieseln bedeckten Reblagen der Rhône. Die Spitzenweine von Châteauneuf-du-Pape sind großartige, beeindruckende Weine mit entsprechendem Körper. In ihnen findet die Grenache, mit ihren Aromen von reifen roten Früchten, ihre ideale Ausprägung.
Pinot Noir: Diva unter den Rotwein-Trauben
Wenn es um die internationalen Rebsortenstars für guten Rotwein geht, dann darf natürlich auch Pinot Noir nicht fehlen. Auch hier ist die Heimat Frankreich. Nämlich das kühlere Burgund, um genau zu sein. Pinot Noir mag es tatsächlich nicht allzu warm haben. Allerdings auch nicht zu kühl. Es darf nicht zu trocken für die Traube sein. Aber auch nicht zu feucht. Kurzum: Pinot Noir ist eine echte Diva unter den roten Rebsorten. Behandelt man sie aber gut, dann bringt sie Rotweine mit einer ungeahnten Eleganz und Feinheit hervor. In den Rotweinen dominieren Anklänge von Erdbeeren und Kirschen, die Tannine sind super seidig und der Charakter eines Pinot Noirs ist edel und charmant zugleich. Ein Wein für echte Kenner und Genießer!
Weltweit findet man gut 86.000 Hektar mit Pinot Noir. Ein Teil davon steht in Deutschland. Hier nennt man die Traube allerdings Spätburgunder. Noch vor zwanzig Jahren war deutscher Rotwein eher ein Experiment, denn ein Genuss. Aber auch hier schlägt der Klimawandel unaufhörlich zu. Inzwischen reift Spätburgunder vor allem in Baden und in der Pfalz sehr verlässlich aus – und bringt gute deutsche Rotweine hervor.
Brunello di Montalcino Rotwein
Die toskanische Weinlandschaft wäre ohne die Sangiovese-Traube undenkbar. Diese vielseitige Rebsorte bildet das Rückgrat zahlreicher renommierter Weine der Region und hat sich besonders in Mittelitalien einen Namen gemacht. Doch nirgendwo entfaltet sie ihr Potenzial so eindrucksvoll wie in der südlichen Toskana, wo sie Weine von internationalem Renommee hervorbringt.
Die Erzeugung hochwertiger Sangiovese-Weine ist eine Kombination aus Tradition und Innovation. Moderne Weingüter in der Toskana setzen auf lockerbeerige Klone mit kleinen Trauben, die eine konzentrierte Aromafülle versprechen. Die sorgfältige Selektion der Trauben und eine schonende Vinifikation sind entscheidend für die Qualität des Endprodukts.
Brunello: Krönung der Sangiovese-Kunst.
Unter den Sangiovese-basierten Weinen nimmt der Brunello di Montalcino Rotwein eine Sonderstellung ein. Dieser majestätische Wein wird ausschließlich aus dem Sangiovese Grosso gekeltert und besticht durch:
1. Komplexe Aromatik: Von attraktiver Frucht bis zu balsamischen Noten
2. Strukturreichtum: Feine Säure gepaart mit kraftvollem, süßem Tannin
3. Langlebigkeit: Dank sorgfältiger Reifung und hoher Qualität der Trauben.
Das Anbaugebiet des Brunello erstreckt sich über eine abwechslungsreiche Landschaft mit verschiedenen Bodentypen, darunter kalkhaltiges Schiefergestein, Kalkmergel und lehmhaltige Sedimentgesteine. Das Klima ist wärmer als in der nördlichen Toskana, wobei es innerhalb des Gebiets ebenfalls klimatische Unterschiede gibt.
Die DOCG-Regularien schreiben eine mindestens zweijährige Reifung in Eichenholzfässern vor, bevor der Wein im fünften Jahr nach der Lese in den Verkauf gelangen darf.
Für Einsteiger: Der Rosso di Montalcino
Wer nicht auf den Brunello di Montalcino warten möchte, findet im Rosso di Montalcino eine zugänglichere Alternative. Dieser "kleine Bruder" darf bereits ein Jahr nach der Lese vermarktet werden und bietet einen erschwinglichen Einstieg in die Welt der hochwertigen Sangiovese-Weine.
Die Sangiovese-Traube und insbesondere der Brunello di Montalcino sind lebendige Botschafter der toskanischen Weinkultur. Sie laden Weinliebhaber ein, die Vielfalt und Qualität italienischer Weine zu entdecken und zu genießen. Jedes Glas erzählt eine Geschichte von Tradition, Terroir und meisterhafter Weinbereitung.
Primitivo: Italienischer Rotwein-Hit
Eine Traube, die allerdings nur marginal in Deutschland zu finden ist, ist Primitivo. Diese Rebsorte mausert sich langsam aber sicher zu einem echten Weltstar, obwohl sie vor allem in süditalienischen Apulien angebaut wird. Aus ihr entstehen zauberhaft fruchtige und vollmundige Rotweine. Primitivo Wein schmeckt nach roten Früchten und ein wenig nach Zimt und Nelke. Dazu dann noch die runden Tannine und das samtige Mundgefühl – himmlisch!
Wobei es der Traube in einigen Unterbereichen von Apulien schon fast ein wenig zu warm wird. Das Ergebnis sind dann recht marmeladige Rotweine. Diese findet man vor allem südlichsten Süden von Apulien. In Norden allerdings, vor allem rund um Gemeinden wie Gioia del Colle, gibt es noch sehr gute Primitivo Weine, die vor Lebendigkeit und Eleganz fast im Glas zu vibrieren scheint. Was aber nichts an der Tatsache ändert, dass der Klimawandel im Weinbau ein immer größeres Problem darstellt. Nicht umsonst stellen Winzer weltweit immer häufiger auf biologische Bewirtschaftung um und sorgen mit Begrünung und dem Aufbrechen der Monokulturen mit Bäumen, Büschen und Naturhecken für ein Mehr an Biodiversität.
Guter Rotwein und die Trinktemperatur
Nach so vielen Details rund um guten Rotwein kommen wir jetzt noch zu einem ganz praktischen Genussaspekt. Nämlich der Trinktemperatur. Wie heißt es so schön? Rotwein genießt man bei Zimmertemperatur. Es gibt da nur ein Problem. Als diese Regel aufgestellt wurde, gab es in den Häusern und Wohnungen noch keine Heizungen. Die Räume waren also deutlich kühler. Da fühlte man sich bei maximal 18°C wohl. Oder anders ausgedrückt: Heutzutage trinkt man die meisten Rotweine viel zu warm. Das betont dann aber doch sehr den Alkohol im Wein. Was ja nun auch nicht sein muss. Deswegen kommt hier jetzt ein kleiner Temperatur-Guide für dich.
Wenn du einen kräftigen und tanninbetonten Rotwein im Glas hast, dann ist eine Trinktemperatur zwischen 16°C und 18°C ideal. Dadurch tritt der Alkohol in den Hintergrund, das Tannin ist auch nicht zu präsent, aber die Frucht kommt gut hervor. Das gilt dann zum Beispiel für gute Rotweine aus dem Priorat oder aber einen Primitivo-Wein ebenso wie für Syrah. Für einen schlanken Rotwein wie zum Beispiel Spätburgunder, der ja wenig Gerbstoffe hat, sind 14°C bis 16°C am besten. Das unterstreicht noch einmal die Eleganz und macht den Rotwein nicht unnötig breit auf der Zunge. Ein guter Rotwein kann also ruhig auch mal eingekühlt werden. Und falls er aus Versehen mal zu kalt ist: keine Panik! Wärmer wird er von ganz allein wieder. Nämlich 1°C alle vier Minuten.
Seit wann gibt es Rotwein?
Rote Weintrauben an sich sind älter als die Menschheit selbst. Die ältesten Hinweise für die Weinherstellung findet man in der Nähe von Damaskus. Sie stammen aus dem 6. Jahrtausend vor Christus.
Wie schmeckt ein guter Rotwein?
Hier kommt es eindeutig auf die Rebsorte und die Herkunft an. Ein Merlot-Rotwein aus Bordeaux kann sehr samtig und charmant und fruchtig sein. Ein Garnacha aus dem Priorat würzig und edel zugleich. Ein süditalienischer Primitivo begeistert mit viel Frucht und weichen Tanninen, während ein Spätburgunder aus Baden vor allem eines ist: elegant.
Wie macht man Rotwein?
Nach der Lese quetscht man die Trauben an und mazeriert dann
vor der Gärung Trauben und Schalen gemeinsam. Diese Maische wird dann auch bei
kontrollierter Temperatur vergoren. Dabei befeuchtet man mit unterschiedlichen
Techniken den Tresterhut, um so mehr Farbstoff und Tannin zu extrahieren. Danach erfolgt der Ausbau im Holzfass. Wenn der Wein fertig ist, kann man ihn noch filtrieren, einige Winzer verzichten aber auch auf den Eingriff und lassen die Sedimente im Laufe der Zeit natürlich absinken.
Welche Trinktemperatur sollte Rotwein haben?
Der Spruch mit der Zimmertemperatur ist überholt. Denn als dieser aufkam, heizte man die Räume noch nicht so stark wie heute. Deswegen gilt: Kräftige Rotweine wie Primitivo und Grenache serviert man am besten mit einer Temperatur zwischen 16°C bis 18°C. Leichte Rotweine wie Pinot Noir brauchen sogar nur 14°C bis 16°C für den optimalen Genuss.
Guter Rotwein – wie erkennt man ihn?
Wenn dir ein Rotwein gefällt, dann ist es ein guter Rotwein. Da muss man keine Wissenschaft draus machen, sondern darf auch einfach nur genießen.